
24.01.2016. Um 8:00 Uhr klingelt der Wecker. Frühstück! Von Backpackern kursieren im Netzt die abenteuerlichsten Berichte was die Lebensmittelsituation auf Kuba betrifft. Hier wird pauschal behauptet, dass es auf Kuba außerhalb der Touristenhotels kaum etwas zu essen gibt. Gar von Hunger und Durst ist die Rede.
Das ist völliger Unsinn. Natürlich wird das Land von Mangelwirtschaft geprägt. Dies trifft auch auf die Lebensmittelindustrie zu. Supermärkte oder selbst kleinere Geschäfte sind deshalb genauso rar, wie die bereits angesprochenen Bankautomaten. Zudem sind die Läden für Touristen kaum als solche zu identifizieren. Am besten man fragt am Straßenrand nach Lebensmitteln oder Wasser und bekommt auch entsprechende Hinweise.
Kuba als Selbstversorger bereisen
Inhaltverzeichnis
Außerhalb der Großstädte sieht es allerdings mit Backwaren, Obst, Fleisch oder gar Fisch schwieriger aus. Mit etwas Glück trefft Ihr auf einen kleinen Wochenmarkt. Das Angebot ist nicht üppig, aber es reicht um satt zu werden. „Tante Emma Läden“ sind manchmal in normalen Wohnhäusern integriert – schwer zu erkennen. Wie gesagt, hier heißt es: bitte fragen.
Trinkwasser in Plastikflaschen oder kleinen Kanistern gibt es in der Regel an Tankstellen. Die Preise schwanken von umgerechnet 70 Cent bis zu 3 EURO für eine 1,5 Literflasche.
An den Autobahnen, der Autopista und an Landstraßen stehen zudem häufig Kleinhändler. Sie bieten vor allem Obst oder Käse an. Wir haben uns tagsüber hauptsächlich von Bananen und besagtem, sehr leckeren „Gummi-Käse“ ernährt. Für Gourmet-Reisende ist Kuba ohnehin kein Ort wo man sein möchte. Da bildet selbst die Hotelküche des Landes keine Ausnahme. Verhungern oder Verdursten muss jedoch definitiv niemand und zur Not: es gibt ja überall preiswerten Rum…
Kuba mit dem Mietwagen
Die Transportmöglichkeiten auf Kuba gestalten sich ähnlich schwierig wie die Selbstversorgung mit Lebensmitteln. Zugegeben, wer ganz, ganz viel Zeit, Nerven und Geduld mitbringt, kommt per Anhalter, mit dem Fahrrad, mit Bahn, Bus oder Flugzeug auch an sein Ziel. Um einiges entspannter geht das mit einem Taxi. Für kubanische Verhältnisse regelrecht de luxe und nur wenig kostenintensiver, gestaltet sich die Fortbewegung mit einem Mietwagen. Ohne Benzin/Dieselkosten (im Schnitt 1,20 CUC pro Liter) kostet das kleinste, viertürige Modell mit Versicherungen, für den Zeitraum von 3 Wochen, um die 1200 EURO.
Der Mietwagen sollte jedoch rechtzeitig gebucht werden! Wir haben diese goldene Regel nicht beachtet, und versucht, 4 Wochen vor Reiseantritt etwas auf die Schnelle zu organisieren. Das Wort „schnell“ im Zusammenhang mit Kuba ist ein guter Hinweis. Karibische Lebensweise schließt das prinzipiell aus. Rettung in letzter Minute brachte das Reisebüro „Schmetterling Reisen“ in 91286 Geschwand (http://www.schmetterlingreisen.de/). Den engagierten Mietarbeitern gelang es trotz enormer Nachfrage einen KIA zu organisieren.
Anmerkung: Mietautos können ausschließlich direkt über kubanische Verleiher gebucht werden. Deutsche Reisunternehmen dienen dabei nur als Vermittler. Das schließt diverse rechtliche Angelegenheiten ein! Auf Grund der niedrigen Haftpflichtversicherung (5000 $), empfehlen wir u.a. eine sogenannte „Mallorca-Police“ abzuschließen, die weltweit Gültigkeit hat. Der Kostenpunkt dafür: ca. 50 EURO für den Zeitraum von 3 Wochen.
Mietwagenzentrale in Varadero
Der KIA Picanto in Automatikausführung (ein Segen bei diesen Straßenzuständen) stand pünktlich zur Abholung am Flughafen von Varadero bereit. Der Besitzer der ersten Übernachtungs-Casa brachte uns zur Verleihstation und die Formalitäten gingen reibungslos über die Bühne. Für die Mietkaution werden 500 CUC fällig. Etwas Reibung im Nasenbereich verursachte allerdings der gewöhnungsbedürftige Fischgeruch im Inneren des Fahrzeugs. Keine Ahnung was im Vorfeld damit transportiert wurde…wahrscheinlich eine Kiste Fisch…
Drei Personen, sechs Gepäckstücke + Wasservorräte für zwei Tage ist eine Herausforderung für unseren „Schuhkarton auf vier Rädern“. Egal, was zählt ist die Mission. Und die besteht darin, unbeschadet sowie mit ersten Eindrücken bereichert, am späteren Nachmittag Viñales zu erreichen.
Erster Eindruck: die Autopista ist in einem erstaunlich guten Zustand und der „Schuhkarton“ kann zeigen, was -doch- in ihm steckt. Mit zügigen 100 Stundenkilometern geht es über den intakten Betonflickenteppich. Den ersten Stopp bildet die Bacunayagua. Im September 1959 eröffnet, kreuzt die beeindruckende Brücke einen Canyon. Mit 110 Meter über dem Talboden ist sie die Höchste des Landes und eines der sieben Wunder kubanischer Ingenieurskunst. Am Rastplatz gibt es ein Restaurant mit Aussichtsplattformt.
Die Küstenstraße nach Havanna säumen Erdölfelder. Wir wussten bis dato nicht, dass Kuba über derartige Ressourcen verfügt. Allerdings ist die Fördermenge aufgrund der alten Technik eher gering. In diesem Zusammenhang ist interessant, wie in Zukunft sich das entwickelt – wenn Onkel Sam -mächtige US- Konzerne- zunehmend an Einfluss gewinnen.
Es gab weder Zäune noch Verbotsschilder und so konnten wir in Ruhe die Bohranlagen filmen.
Anreise Viñales
Nach einer über 4 stündigen Fahrt durch Pinien bewachsene Hügel taucht 3o km nördlich von Pinar del Rio die größte Naturschönheit Kubas auf, das Valle del Viñales.
Route: Cardenas – Varadero – Matanzas – Santa Cruz del Norte – Havanna – San Cristóbal – Pinar del Río
Entfernung: 340 km
Unterkunft in Viñales – Hostal Casa Papito’s House
Von Deutschland aus haben wir die Casa von Papito und Yamisleidi über AirBnB gebucht und bezahlt. Die Anfahrtsbeschreibung des Vermieters:
„If you get there by car, stop at the Visitor Information Center, a green house with spectacular views over the valley, then follow the way to Los Jazmines Hotel. The house is located at La Cuadra, 300 meters before Los Jazmines Hotel. If you arrive by bus the best option is to get down at the stop “Los Jazmines”, very close to the house; you can just walk. If you feel lost go to Los Jazmines Hotel, they will call from the reception desk. The house is 4 Km. away from downtown Viñales so if you miss the stop and get to Viñales town it’s better to take a taxi back to the house.“
Die Casa liegt am Nordhang des 10 km langen und 4 km breiten Naturparks. In ruhiger Umgeben gelegen und mit phantastischer Aussicht, bietet die Casa ein ca. 16qm großes und sauberes Gästezimmer. Außer dem Doppel- und dem Einzelbett gibt es darin jedoch weder einen Schrank, Stuhl oder gar einen Tisch. Als Klimaanlage fungieren Ventilatoren. Dusche und Toilette befindet sich in einem separaten, gefliesten Raum.
Als Verpflegungsart empfehlen wir die Halbpension. Das mehr als reichhaltige Frühstück kostet 5 CUC und am Abend wird von der äußerst netten und rührigen Besitzerfamilie sogar mehrgängig warm gekocht. Kostenpunkt: ca. 8 bis 10 CUC pro Person. Buchungsanfrage mit 18€ Startguthaben über meine Airbnb Einladung und Airbnb Pepito’s House.
Ausstattung
- Unterkunft für: 3
- Badezimmer: 1
- Schlafzimmer: 1
- Betten: 2
- Art der Unterkunft: Haus
- Art des Zimmers: Privatzimmer
- Valle de Viñales
- Frühstück in Vinales
- Hostal Casa Papito’s House
- Hostal Casa Papito’s House
Fazit
Unser 1. Tag mit dem Auto durch Kuba verlief erstaunlich ruhig und entspannt. Es war die richtige Entscheidung. Auch die Casa unserer Gastgeber können wir nur empfehlen.